Osterholzer Kreisblatt vom 12.12.2008

Initiative warnt vor höherer Strahlenbelastung

Verein nimmt Stellung zur geplanten Einführung des Digitalfunks für Polizei und Rettungsdienst

 

Von Lutz Rode

LANDKREIS. Die Bürgerinitiative Elektrosmog Osterholz (BEO) hat auf unseren Bericht über die Einführung des Digitalfunks für Polizei und Rettungsdienste im Landkreis Osterholz („Vorteil ist die größere Reichweite" vom 27. November) reagiert. Nach Ansicht des Vereins ist die neue Funktechnologie für diesen öffentlichen Bereich mit Problemen und Gefahren behaftet: So werden die Bevölkerung durch gepulste hochfrequente Strahlung wie bei der Mobilfunktechnologie, den DECT-Schnurlostelefonen und den schnurlosen PC-Vernetzungen (WLAN) zusätzlich belastet. Diesen Hinweis, so kritisiert die Bürgerinitiative, würden die Politiker bei den Erläuterungen der Vorteile dieser Technik verschweigen.

Die BEO-Leute warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die sich für die Anwender dieser Technik bei Polizei und Rettungsdiensten ergäben, die die Funkgeräte bei ihren Einsätzen ständig am Körper tragen würden. Die unnatürliche Strahlung, so führt die Initiative an, wirke direkt und ständig auf das menschliche Zellsystem.

Die Einführung der neuen Digitaltechnik für Polizei und Rettungsdienst sind laut BEO mit erheblichen Zusatzkosten für die Gemeinden und den Kreis behaftet. Die vom Bund und Land kostenlos zur Verfügung gestellten Grundausrüstungen seien für einen funktionstüchtigen flächendeckenden Funkverkehr nicht geeignet.

„Für eine sinnvolle Nutzung der neuen Funktechnologie müssen die Kommunen sehr viel Geld investieren, Dieses Geld muss von den Steuerzahlern aufgebracht werden und wird an anderen wichtigen Stellen, wie dem Ausbau des Schulsystems, fehlen", schreibt die Initiative. Sie bemängelt auch, dass die Standorte der für diese Technik erforderlichen Funkantennen im Landkreis von Verwaltung und Politik nicht bekanntgegeben würden.

Widersprüchlich ist die Einführung der neuen Funktechnik auch im Hinblick auf die Diskussion um den Funkmast im Bunkenburgsweg in Ritterhude: Einerseits würden Gutachter des Ecolog-Instituts in Hannover die Verlegung des Standortes der Mobilfunk-Sendeanlage empfehlen, anderseits müssten die Bewohner der Region nach dem Scheitern der Verhandlungen mit dem Mobilfunk-Betreiber nicht nur mit der Strahlenbelastung weiterleben, sondern sich weitere Strahlenbelastungen durch den digitalen Polizeifunk einrichten.

Der Vorstand der Bürgerinitiative Elektrosmog Osterholz warnt vor den zusätzlichen Strahlenbelastungen durch das neue digitale Funknetz für Polizei und Rettungsdienst. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Funktechnik für Mensch und Natur unschädlich sei, heißt es. „Die Bevölkerung wird mit offenen Augen in einen riesigen Feldversuch geschickt, ohne den möglichen Ausgang zu kennen, kritisiert die Initiative.

Sie fordert die zuständigen Planungsstellen auf, die Planungen für die stationären Funkanlagen im Landkreis offenzulegen. Die Bürger haben ein Recht auf diese Informationen. Die Bürger hätten ein Recht auf Information.

 

Originaltext der BEO