Osterholzer Kreisblatt vom 16.12.2008

Mobilfunkturm in Axstedt?
Gemeinde führt Gespräche mit Unternehmen / Osterfeuerplatz möglicher Standort

Von Brigitte Lange

AXSTEDT. Der Mobilfunkanbieter O2 plant, sein Netz aus Sendemasten enger zu knüpfen. Im Gebiet der Gemeinde Axstedt sucht er nach einem Standort für einen Mobilfunkturm. Erste Gespräche habe der Anbieter mit Grundstückseigentümern geführt, teilte Bürgermeister Jürgen Rhau der Redaktion mit. Die Gemeinde hofft aber, O2 für eines ihrer kommunalen Grundstücke gewinnen zu können. Einen Vorschlag hat sie dem Anbieter unterbreitet.

"Wir wollen als Gemeinde aktiv daran mitwirken, welche Fläche das Unternehmen wählt", sagte Rhau. Mehr Möglichkeiten, auf die Pläne des Anbieters Einfluss zu nehmen, als ihm ein Grundstück anzubieten, haben die Axstedter nicht. Die Errichtung von Mobilfunkmasten falle ähnlich wie die Errichtung von Windkraftanlagen in die Kategorie der priviligierten Maßnahmen, bemerkte Verwaltungsvertreter Friedhelm Lütjen. Sollte der Mobilfunkanbieter sich mit einem privaten Grundstückseigentümer einig werden, hätte die Kommune kaum Möglichkeiten, den Bau eines Mastes an jener Stelle zu verhindern. "Und irgendwann wird sich jemand finden, der sein Land hergibt", sagte Friedhelm Lütjen.

Zunächst schlug die Gemeinde Axstedt dem Unternehmen daher vor, einen Mast in Lohe mitzunutzen. Aber der Mobilfunkanbieter lehnte ab. Auch ein erstes kommunales Grundstück kam für das Unternehmen nicht in Betracht. Funktechnisch sei die Lage nicht ideal. Schließlich schlug die Gemeinde vor, der 40 Meter hohe Funkmast könne auf dem gemeindeeigenen Grundstück am "Alten Kirchweg" - dem Osterfeuerplatz - errichtet werden. "Die nächste Bebauung ist etwa 600 Meter davon entfernt", so der Verwaltungsvertreter. Eine andere private Fläche, die der Mobilfunkanbieter für seine Zwecke bereits näher in Augenschein genommen habe, würde näher an den Häusern liegen, sagte Rhau.

Die Fläche am "Alten Kirchweg" scheint, den Wünschen des Unternehmens zu entsprechen. "Es wurde uns signalisiert, dass der Platz stimmt", sagte Friedhelm Lütjen. Auch der Bauausschuss empfahl der Gemeinde, die Verhandlungen mit O2 entsprechend weiter zu führen. Eine Bedingung knüpfen die Axstedter aber an den Vertrag. "Das Osterfeuer muss dort auch künftig abgebrannt werden", so Rhau. Dem hat das Unternehmen bislang nicht widersprochen.

Zwei Vorteile sehen Rhau und Lütjen für die Kommune in dieser Lösung. Die Pachteinnahmen aus dem Vertrag würden in die Gemeindekasse fließen. Und bei der Anbindung des Mastes an das Stromnetz, könnte die Kommune vorbereitend ein Glasfaserkabel verlegen lassen. Auf diese Weise würde sie sich die teuren Kosten für die Erdarbeiten sparen. Ob der Mobilfunkanbieter mit der Kommune einig wird, steht nicht fest. Lütjen: "Aber wenn wir nicht zueinander finden, wird der Anbieter weiter suchen."