Osterholzer Kreisblatt vom 24.01.2009

Mobilfunkmast wirft viele Fragen auf
Erneutes Treffen der IG Lesumstotel / Werschenrege
Von Ilse Okken



LESUMSTOTEL. "Informiert sein, mitreden, sich einmischen, mit gestalten" - unter diesem Motto hatte die aus dem CDU-Ortsverein Lesumstotel
/ Werschenrege hervorgegangene Interessengemeinschaft zum zweiten Mal in die Bernhard-Albrecht Halle eingeladen.

Die Initiatoren Kai Albrecht und Alfons Kriegsch konnten 25 Bürger begrüßen, die lebhaft über Belange der beiden Ortsteile Ritterhudes diskutierten und vorbrachten, wo sie "der Schuh drückt".

Seit der ersten Veranstaltung im November 2007 sei eine gute Resonanz bei den Bürgern spürbar gewesen, bilanzierte Albrecht rückblickend und konnte auch schon auf einige Erfolge verweisen. Es habe sich gezeigt, dass Gemeinsamkeit der Schlüssel zum Erfolg sei, so die Einschätzung eines der Initiatoren.

Zunächst referierte Dr. Lienhard Linke von der Betreibergesellschaft E-Plus über Standortwahl und Funktion von UMTS-Masten und die Auswirkungen von Mobilfunk auf Gesundheit und Umwelt, wobei er auch auf Sicherheitsprüfungen durch die Bundesnetzagentur sowie Grenzwerte der WHO und des Bundesamtes für Strahlenschutz einging.

Der Standort des jüngst im Bereich Ovelgönne von E-Plus errichteten Mastes warf die Frage auf, warum nicht alle Anbieter den bereits seit längerer Zeit am Stoteler Wald installierten Mast der Betreiber Vodafone, T-Mobile und O2 hätten nutzen können. Mangelnde Absprache und Konkurrenz lauteten die Vermutungen. Da alle Anbieter von verschiedenen Ebenen aus sendeten, sei die Kapazität der Masten durch ihre Höhe begrenzt so der E-Plus-Ingenieur zu diesen Vorwürfen.

Die Parteilichkeit von Firmenvertretern und die "Politik der Angst", die von unabhängigen Wissenschaftskreisen betrieben werde, waren Aspekte die im Hinblick auf Forschungsprogramme und Vorsorgesicherheit thematisiert wurde. Im Anschluss daran stellte Herbert Plump nach einem kurzen Abriss der Geschichte der Bernhard-Albrecht-Halle Pläne für deren Ausbau vor. Zusätzliche Umkleideräume für die Sportler, eine Gaststätte und eine kleine Wohnung im Dachgeschoss für dort Beschäftigte - so lauten seit Jahren die von der Versammlung beifällig aufgenommenen Wünsche der Ortsgemeinschaft, die damit ein kommunikatives Dorfzentrum schaffen möchte.

Zum Thema "Kinderbetreuungsangebote" war man sich einig: "So ganz schlecht ist die Lage nicht." Kindergärten, Krippen, Horte und Tagesmütter böten eine breite Palette differenzierter Lösungen für junge Eltern. Weitgehend zufrieden zeigte sich die Versammlung auch über die Arbeit des neuen Dienstleisters auf dem Friedhof. Es werde nicht überprüft, ob genehmigte Grabsteine "aus der Richtung stehen" so ein Vorwurf. Ein eigener "Arbeitskreis Friedhof" sei anzustreben.

Die Auswertung einer Postwurfsendung der Interessengemeinschaft habe ergeben, dass der Ausbau von Rad- und Reitwegen auf dem Wunschzettel der Bürger stehe. Ebenso die Verbesserung des Straßenzustandes auf dem "Heller Damm" bis zur Güllelagune, so Kai Albrecht. Gegenwärtig sei diese Verbindung nach Heilshorn nur bei Frost passierbar, ansonsten sei sie schlicht eine Katastrophe, merkte jemand an. Zum Schluss machte noch das Gerücht die Runde, dass auf den freien Feldern zwischen Lesumstotel und Stendorf Windräder errichtet werden könnten.