Osterholzer-Kreisblatt vom 23.05.2008

Fünfte Klasse ist jetzt Laptop-Klasse
Gymnasiasten bekamen Mobil-Computer überreicht

Von unserem Redakteur Michael Rabba

OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Wenn 33 Schülerinnen und Schüler einer fünften Klasse gleichzeitig mobile Computer in die Hand gedrückt bekommen, dann ist die Aufregung fast mit Händen zu greifen. Die Mädchen und Jungen der Klasse 5.4 am Gymnasium Osterholz-Scharmbeck konnten gestern Vormittag die Verpackungen ihrer nagelneuen Notebooks gar nicht schnell genug aufreißen, um die HighTech-Geräte zu bewundern.
Alfred Fuchs, der das Projekt „Laptopklasse" an der Schule leitet, konnte sich dann aber doch relativ problemlos die Aufmerksamkeit der Schüler sichern - alle wollten schließlich wissen, welches der mitgelieferten Kabel in welche Buchse gehört. Mit der Klasse 5.4 hat jetzt am Gymnasium auch für jüngere Schüler das Arbeiten am PC begonnen, was für die Zehntklässler und Oberstufenschüler längst Alltag ist - ihnen stehen feste Computerplätze zur Verfügung.
Das Interesse unter den Eltern der Kinder im fünften Jahrgang sei sehr groß gewesen, so dass auch zwei oder drei Laptopklassen hätten eingerichtet werden können, berichtete Schulleiter Gerd Schmidt.
Doch dafür sei das Lehrerkollegium noch nicht gerüstet, sprich es seien noch nicht genügend Pädagogen für den Einsatz der verschiedenen Lernprogramme geschult, die auf den Rechnern vorinstalliert sind.
Die Entscheidung, eine fünfte und nicht etwa eine sechste oder siebte Klasse im Rahmen des landesweiten Pilotprogrammes zur Laptopklasse zu machen, sei ganz bewusst gefallen, so Schmidt. „Wir wollen testen, ob es Sinn macht, Schüler so früh an elektronische Medien heranzuführen.”
Die Begeisterung, mit der die Fünftklässler gestern ihre Laptops auspackten, konnte dem Schulleiter und dem Projektmanager aber einen ersten Anhaltspunkt dafür geben, dass sie mit ihrer Wahl richtig lagen.
Die Computer werden von den Eltern über einen Zeitraum von vier Jahren geleast und gehen dann in deren Besitz über, erläutert Schmidt. Die Rechner würden über ein Funknetz (W-LAN) vernetzt und bekämen auch Zugang zum Internet - „aber nur während des Unterrichts". Eine Filtersoftware sorge zudem dafür, dass die Kinder nur ganz ausgewählte Internetseiten aufrufen können, betonte Fuchs.
Die Laptops blieben zunächst in der Schule, damit die Kinder sie nicht als Spiel-, sondern als Arbeitsgeräte kennenlernen, unterstrich der Schulleiter. „In den Sommerferien können die Schüler sie dann aber mit nach Hause nehmen."

 

Osterholzer-Kreisblatt vom 24.05.2008

BEO kritisiert W-LAN in neuer Laptop-Klasse

OSTERHOLZ-SCHARMBECK (RAB). Die Bürgerinitiative Elektrosmog Osterholz (BEO) meldet "große Bedenken" zur Einführung der Laptop-Klasse im fünften Jahrgang des Gymnasiums (wir berichteten) an. Die Beschulung mit Computern sei zwar "eine zukunftsweisende und positive Entscheidung", teilt die BEO in einer Stellungnahme mit. Die kabellose Vernetzung der Mobil-Rechner indes stößt bei der Initiative auf Kritik: "Dass diese Kinder den Strahlungen eines W-LAN-Netzwerkes ausgesetzt werden sollen, ist aus unserer Sicht unverantwortlich." Die BEO weist auf mögliche gesundheitliche Gefährdungen durch W-LAN hin.