Osterholzer-Kreisblatt vom 31.10.2007

Mit kluger Lösung dem Handy-Stress ein Ende gesetzt
Gemeinde und Samtgemeinde verhindern Bau eines E-Plus-Antennenmastes und finden einen alternativen Standort

Von unserem Redakteur
Robert Schuhmann

LÜBBERSTEDT. Da war die Telefongesellschaft wohl etwas zu nassforsch an die Angelegenheit heran gegangen und hatte nicht mit einem Schulterschluss zwischen besorgten Bürgern, Gemeinde und Samtgemeinde gerechnet. Auf jeden Fall wird der Funkmast von E-Plus nicht dort errichtet, wo sich das die Mobilfunkanbieter vorgestellt hatten.
Wie sehr dieses Thema im Dorf interessierte, war bei der jüngsten Tagung des Ausschusses für Bau und Wege in Gerkens Gasthaus zu beobachten. Dort saßen den drei Ausschussmitgliedern nebst Bürgermeister Dieter Langmaack und Samtgemeindebürgermeister Bernd Lütjen immerhin über 20 Lübberstedter gegenüber, die geduldig der Erledigung aller anderer Tagesordnungspunkte harrten, nur um ein Resultat in Sachen Funkmast zu hören.
Und allein der von Bernd Lütjen vorgetragene Sachverhalt nebst Lösung reichte aus, die Neugierigen zufrieden zu stellen. Zur Sache: Über einen bei der Kreisbehörde eingereichten Bauantrag erfuhr die Gemeindeverwaltung von dem privilegierten E-Plus-Projekt eines Antennenmastes in der Kampstraße. Proteste folgten auf dem Fuß. Die beiden, keine 50 Meter entfernt wohnenden Familien fürchteten um ihre Gesundheit. Eine Einwohnerversammlung brachte schließlich Details ans Licht. E-Plus war eigentlich von einem Standort im Raum Axstedt ausgegangen und war ausgerechnet an der Nahtstelle auf Lübberstedter Gebiet gelandet, fanden dort einen Verpächter und legte los. Bürger sammelten derweil Unterschriften und riefen die gewählten Vertreter auf den Plan.
Und weil Diskussionen über Grenzwerte bei derartigen Diskussionen zu nichts führen, sah sich die Gemeinde nach einem alternativen Standort um. Gefunden wurde dieses Areal rund 500 Meter weiter. Der in der Nähe wohnende Grundstückseigner signalisierte sein Einverständnis auf Errichtung eines Antennenmastes, die Gemeinde teilte dies E-Plus mit. Jetzt lehnte sie ein Einvernehmen in Bezug auf ersteres Grundstück ab und sagte Ja zu der gefundenen Alternative. Kurzum: E-Plus kann an anderer Stelle das stählernen Gestell errichten, Menschen sind nicht gefährdet und niemand im Dorf braucht sein Handy weg zu werfen, wie es angeblich einmal angedacht worden war.