Osterholzer-Kreisblatt vom 05.09.2007
Lübberstedter hoffen auf Einlenken von E-Plus Frauke Steen will Sendemast in Sichtweite ihres Hauses verhindern
Von unserem Mitarbeiter Peter von Düllen
LÜBBERSTEDT.
Frauke Steen ist besorgt. Keine 65 Meter von ihrem Wohnhaus in Lübberstedt entfernt soll ein neuer Sendemast für Mobilfunk entstehen. Sie hat Angst um die Gesundheit ihrer Familie. Deshalb hat die Lübberstedterin Unterschriften gegen den Funkmast gesammelt. Fast 800 Menschen setzten ihren Namen auf die Liste. Sie wollen Frauke Steen im Kampf gegen den Mast unterstützen. Am Montag übergab Frauke Steen die Listen an Bürgermeister Dieter Langmaack. Auch Jürgen Rhau, Bürgermeister von Axstedt, nahm an der Übergabe teil. Mit der Unterschriftenaktion soll E-Plus zu einer Änderung seiner Pläne bewegt werden. Frauke Steen wohnt zusammen mit ihrer Familie und den Eltern in einem Haus in Lübberstedt. Es steht weit draußen zwischen Axstedt und Lübberstedt an der Kampstraße. Rundherum ist Natur pur. Direkt am Haus führt ein Radweg vorbei. Auf der gegenüber liegenden Seite des Weges hat eine Baumschule ein Grundstück mit Jungbäumen. Genau dort will der Mobilfunkbetreiber E-Plus einen Sendemast in Betrieb nehmen. Der Grundstückseigentümer und E-Plus sind sich anscheinend einig. Der Bauantrag sei bereits gestellt, sagt Steen. Die Gemeinde ist auch gegen den Mast in direkter Nähe des Wohnhauses an der Kampstraße. Die Ratsmitglieder haben ein eindeutiges Votum abgegeben. Verhindern können die Politiker der Gemeinde den Sendemast nicht. Ihnen sind die Hände gebunden: Mobilfunk ist ein privilegiertes Vorhaben; der Betreiber kann den Mast dort bauen, wenn er sich an die Normen hält. Das ist in Lübberstedt der Fall. Die Baugenehmigung kann nicht abgelehnt werden. Die Hoffnungen der Lübberstedter konzentrieren sich nun auf ein Einsehen bei E-Plus oder beim Eigentümer des Geländes. Am 13. September beginnt um 19 Uhr eine Bürgerversammlung zum Thema im Dorfgemeinschaftshaus. E-Plus hat seine Teilnahme zugesagt. Auch der Eigentümer des Grundstücks wurde eingeladen. Kaum einer glaubt aber, dass er kommt. "Der wohnt doch weit weg", meinten einige anwesende Bürger. Bei der Versammlung soll auch über mögliche Alternativstandorte diskutiert werden. Denn die gibt es nach Informationen der Familie Steen. Dort sollen sogar Eigentümer zu einem Nutzungsvertrag bereit sein.
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